Achtsamkeit – Was ist das eigentlich und was bringt mir das?

„Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein. Bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen.“ So beschreibt Prof. Jon Kabat-Zinn den Begriff Achtsamkeit. 

Die Grundgedanken zur Achtsamkeit stammen aus der buddhistischen Philosophie und sind schon 3.000 Jahre alt. Jon Kabat-Zinn, amerikanische Molekularbiologe, gilt als Vater der modernen Achtsamkeitspraxis. Er hat die Achtsamkeitslehre ohne religiöse Inhalte in die westlichen Kulturen gebracht und bereits Ende der 70er Jahre das achtwöchige Mindfulness-Based Stress Reduction Programm, kurz MBSR (deutschen: Stressbewältigung durch Achtsamkeit), entwickelt.

Bei der Achtsamkeit geht es also darum:

• im Hier und Jetzt zu sein
• den gegenwärtigen Moment ganz bewusst wahrzunehmen
• zu beobachten, was ist
• zu akzeptieren, dass es so ist, ohne zu urteilen oder zu werten
• loszulassen

Wir sind kaum im gegenwärtigen Augenblick präsent. Entweder kauen wir in Gedanken nochmal die Vergangenheit durch oder planen die Zukunft. Dadurch entgeht uns der einzige Moment, in dem wir wirklich lebendig sind und die Gelegenheit haben, bewusst Entscheidungen zu treffen, zu wachsen und Zeit mit geliebten Menschen zu verbringen.

Positiver Einfluss von Achtsamkeit auf das eigene Leben:

Stressabbau:
Durch das bewusste Wahrnehmen des gegenwärtigen Moments und das Loslassen von Gedanken und Sorgen über die Vergangenheit oder Zukunft, kann man zur inneren Ruhe gelangen und das Stressniveau reduzieren. 

Klare Entscheidungsfindung:
Achtsamkeit unterstützt einen klaren und objektiven Geist. Indem man bewusst den gegenwärtigen Moment wahrnimmt und seine Gedanken beobachtet, kann man besser aufkommende Emotionen und voreilige Urteile erkennen. Dadurch wird die Fähigkeit gestärkt, fundierte und wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen.

Verbesserte Lebensqualität:
Achtsamkeit ermöglicht es, den gegenwärtigen Moment intensiver und bewusster zu erleben. Dadurch kann man Freude, Dankbarkeit und Zufriedenheit im Alltag verstärken und die allgemeine Lebensqualität steigern.

Bessere emotionale Regulation:
Achtsamkeit hilft dabei, die eigenen Emotionen besser wahrzunehmen und zu akzeptieren, anstatt von ihnen überwältigt zu werden. Durch das bewusste Beobachten von Gedanken und Gefühlen kann man einen Raum schaffen, um mit ihnen auf eine konstruktive und gesunde Weise umzugehen.

Stärkere Beziehungen:
Achtsamkeit unterstützt eine bewusste und einfühlsame Kommunikation mit anderen Menschen. Durch das bewusste Zuhören und das Praktizieren von Empathie, kann man Beziehungen zu Partnern, Familienmitgliedern, Freunden und Kolleg*innen vertiefen und das Verständnis füreinander stärken.

Selbstreflexion und persönliches Wachstum:
Achtsamkeit ermöglicht es, sich selbst besser kennenzulernen und ein tieferes Verständnis für die eigenen Werte, Ziele und Bedürfnisse zu entwickeln. Durch diese Selbstreflexion kann man persönliches Wachstum fördern und bewusste Entscheidungen treffen, die im Einklang mit den eigenen Werten und Prioritäten stehen.

Verbesserte körperliche Gesundheit:
Achtsamkeit kann positive Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit haben. Studien belegen, dass Achtsamkeitspraktiken den Blutdruck senken, das Immunsystem stärken und die allgemeine körperliche Resilienz verbessern können.